Die acht Millionäre - Adel vernichtet

In Schondorf war ab dem 14. März 2015 wieder „Krimizeit“: Da hob sich, von etlichen Fans schon lange erwartet,  in der Aula des Landheims der Theatervorhang, diesmal für das Stück „Acht Millionäre“ von Robert Thomas.

Die Schondorfer Jakobsbühne, eine Spielgruppe von „Theater Schondorf“, hat sich inzwischen über die Landkreisgrenzen hinaus einen Namen gemacht als kleine, aber feine Kriminalbühne. Nur alle zwei Jahre, dafür aber gestaltet als Erlebnisabend für alle Sinne, etwa mit themenbezogenem Essen und Trinken, führt die Gruppe um den ehemaligen Nachrichtensprecher und jetzigen Landtagsabgeordneten Alex Dorow ein Kriminalstück auf und besetzt damit eine Lücke in der ansonsten reichen Kulturszene rund um den Ammersee.

2015 kam mit dem Stück „Acht Millionäre“ eine Kriminalkomödie zur Aufführung – bei aller Spannung darf diesmal also auch ausgiebig gelacht werden. „Wir bemühen uns, innerhalb der Krimiliteratur nicht ständig ein und dasselbe Genre zu bedienen – und nach zwei spannungsgeladenen Klassikern war es diesmal einfach Zeit für eine Krimikomödie“ begründet Regisseur Alex Dorow die diesjährige Wahl.

Der französische Autor Robert Thomas zeichnet mit dem Stück, das ursprünglich nur für drei Hauptdarsteller konzipiert war, ein ausgefeiltes Sittengemälde der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts – quasi am Übergang der Nachkriegszeit in die Protestjahre der Endsechziger. Welten prallen da mitunter aufeinander und führen zusammen mit der hochspannend konzipierten Geschichte zu unglaublich komischen Szenen. Dorow hat das Stück maßvoll bearbeitet und für eine größere Schauspieleranzahl tauglich gemacht.

Zur Handlung: Der junge Adlige Jaques de Valorin-Grandterre hat eigentlich alles: Er sieht blendend aus, hat ein riesiges Vermögen, eine junge hübsche Freundin und dem Vernehmen nach offenbar auch bald ein Kind. Sein Problem: Der verstorbene Vater war nicht nur reich, sondern auch passionierter Fremdgänger und hinterließ bis zu seinem Ableben eine große Zahl unehelicher Sprösslinge. Solange Jaques als einziges legitimes Kind lebt, gehört das väterliche Vermögen nur  ihm. Doch sollte er das Zeitliche segnen, bevor ein Nachkomme geboren ist, fällt der ganze Reichtum, so hat es der alte Großherzog bestimmt, an die höchst unterschiedlich situierte Meute der unehelichen Nachkommen. Wenn das kein Motiv für einen kleinen, „rein zufällig“ begangenen Mord ist…

Wie immer legte die "Schondorfer Jakobsbühne", zu der als Schauspieler und Gründungsmitglied übrigens auch Landrat Thomas Eichinger zählt, auch hier wieder viel Wert auf eine sehr authentische Bühnenatmosphäre, die sich etwa in der sorgfältigen Auswahl echter alter Kostüme der Gewandmeisterin Christel Gebhard aus Dießen manifestierte.

 

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